Sozialpreis Aargau: Anerkennung für freiwilliges Engagement

Aus der rekordhohen Zahl an Projekten, die sich in diesem Jahr um den Aargauer Sozialpreis beworben haben, wurden drei Siegerprojekte geehrt und zwei Anerkennungspreise verliehen. Verdient jubeln konnten die Teams der IG Alter Konsum in Suhr, der Suhrer Spielerei und des Pastoralraums Zurzach-Studenland für den Treff für Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten, die alle drei mit dem Sozialpreis von benevol Aargau und den Aargauer Landeskirchen ausgezeichnet wurden.

(Bilder: zVg) Das Team der Suhrer Spielerei organisiert ein- bis zweimal im Monat einen Spielabend für Menschen aus allen Alters- und Bevölkerungsschichten, fördern das Zusammenleben und überwinden damit Generationen- und Sprachbarrieren s, v.l.n.r.: Beate Marder, Heidi Balmer, Christine Giger, Initiantin Tanja Wicki und Sandipan Chatterjee.

Die drei Aargauer Landeskirchen und benevol Aargau, die Fachstelle für Freiwilligenarbeit, honorieren mit dem Sozialpreis seit 20 Jahren freiwilliges, soziales Engagement. Wurden bei den beiden letzten Sozialpreis-Ausschreibungen 2018 und 2020 je 26 Projekte eingereicht, standen in diesem Jahr 47 Projekte zur Wahl. Diese zeigen: Freiwilliges soziales Engagement ist im Aargau weitverbreitet und vielfältig. So war es für die sechsköpfige Jury mit Vertretenden der Landeskirchen, der Freiwilligenfachstelle benevol Aargau sowie Persönlichkeiten aus Politik, Journalismus, Verwaltung und gemeinnützigen Projekten – darunter die ehemalige Nationalrätin Yvonne Feri und die Tele-M1-Moderatorin Anne-Käthi Kremer – keine einfache Aufgabe, aus der Fülle der Bewerbungen drei Siegerprojekte zu küren. Das Votum der Jury machte in der Gesamtwertung zwei Drittel aus. Das öffentliche Online-Voting, bei dem über 5600 Stimmen abgegeben wurden, floss als letztes Drittel in die Bewertung ein.

Die drei Gewinner-Projekte
Auf dem Podest standen zwei Projekte aus Suhr und ein Projekt aus der Region Zurzach. Der erste Preis, dotiert mit 5000 Franken, ging an die IG Alter Konsum in Suhr. Ende 2021 hatte sich eine Gruppe von Suhrerinnen und Suhrern zusammengeschlossen, um in einem gemieteten Ladenlokal nachhaltig produzierte regionale Produkte anzubieten und ein Bistro zu betreiben, das als Treffpunkt für Familien und zur Integration Fremdsprachiger dient. Möglich wurde das durch zahlreiche Freiwillige aus dem Quartier, die sich in unterschiedlicher Form engagieren. Durch selbstorganisierte Apéros, Sprachcafés, Spiel-, Bastel- und Nähnachmittage hat sich im alten Ladenlokal in kürzester Zeit eine sorgende, bunt gemischte Gemeinschaft jeden Alters mit und ohne Migrationshintergrund entwickelt. Gemäss Eli Wilhelm, eines der sechs ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder, planen sie das Preisgeld in die Infrastruktur zu investieren, zum Beispiel für eine Bar oder Verkaufstheke.

Die Gruppe der Freiwilligen der «Suhrer Spielerei» in Suhr durften sich über den zweiten Platz freuen, der mit 3500 Franken dotiert ist. Entstanden ist das Projekt im Jahr 2020 im Rahmen der Quartierentwicklung Suhr als Zwischennutzung einer ehemaligen Asylbaracke, die so zum Ort der Begegnung wurde. In der ständig wachsenden Gemeinde schafft die Spielerei mit offenen Spieleabenden, die monatlich stattfinden, Begegnungsmöglichkeiten für Menschen jeglicher Herkunft und jeden Alters. «Denn gutes Zusammenleben gelingt unter anderem, wenn sich Menschen kennen und gemeinsam Positives erleben,» meint Tanja Wicki, Leiterin des siebenköpfigen Organisationsteam, «zusammen zu spielen ist in jedem Alter sinn- und lustvoll und schafft auch ohne grosse sprachliche Hürden einen einfachen generationenverbindenden Austausch.»

Der im Pastoralraum Zurzach-Studenland organisierte Treff für Flüchtlinge und Migrant/innen wurde mit dem dritten Preis, dotiert mit 2500 Franken, ausgezeichnet. «Mit viel moralischer Unterstützung sowie finanziellen und mündlichen Zusagen seitens der Kirchen wurde der überregionale Treff 2020 innert einer Woche auf die Beine gestellt», erklärt Initiantin Theres Germann-Tillmann. Ziel war es, für aus der Ukraine geflüchtete Menschen einen gemütlichen Ort zu schaffen, an dem sie ihre Erfahrungen teilen, sich vernetzen und sich informieren können. Mit Seelsorgerin Bettina Kuster und vielen weiteren Freiwilligen hat sich daraus in der ganzen Region ein helfendes Netzwerk für alle schutzbedürftigen Menschen entwickelt. An regelmässigen Sprach- und Nähtreffs erhalten sie «Hilfe zur Selbsthilfe», werden bei Wohn- und Arbeitssuche oder in Notsituationen unterstützt und mit gespendeten Kleidern, Schuhen und Lebensmitteln versorgt.

Einer der zwei Anerkennungspreise in der Höhe von 1000 Franken erhielt die Aktion «Wünsch dir was» des Sennhofvereins Vordemwald. Mit der Erfüllung von langgehegten Wünschen wurden für die Bewohnenden des Alters- und Pflegeheims Glücksmomente geschaffen und die Möglichkeit, einmal aus dem Heimalltag auszubrechen.

Ein Anerkennungspreis in der Höhe von 1000 Franken ging an Caritas Aargau für das Projekt «KulturZuZweit», das die kulturelle Teilhabe von Menschen fördert, die oft nicht über die finanziellen Mittel verfügen. Bei KulturZuZweit werden generationsübergreifende und interkulturelle Tandems gebildet, die gemeinsam ins Theater, Kino oder Museum gehen. Mit dem zweiten Anerkennungspreis, ebenfalls in der Höhe von 1000 Franken, würdigte die Jury die Aktion «Wünsch dir was» des Sennhofvereins Vordemwald. Bewohnende des Alters- und Pflegeheims wurden aufgerufen, ihre langgehegten Wünsche zu äussern. Mit deren Erfüllung wurden Glücksmomente geschaffen und die Möglichkeit, einmal aus dem Heimalltag auszubrechen.

Rund 90 Vertreterinnen und Vertreter der nominierten Projekte, der Jury und der Trägerorganisationen nahmen an der Preisverleihung vom 24. Oktober 2024 in Baden teil. Ständerätin Marianne Binder-Keller würdigte in ihrem Grusswort die vielen Menschen, die unentgeltlich Zeit zum Wohle der Gesellschaft investieren. Sie zeigte sich überwältigt von der Anzahl und Vielfalt der Projekte. «Es hat fast etwas Therapeutisches, die Liste der Projekte durchzulesen», meint die Ständerätin, «So viel Engagement zum Wohle aller zeigt, was das Zusammenleben ausmacht. Die Sicherheit, füreinander da zu sein und Solidarität zu zeigen, ist gerade in diesen Zeiten nötiger denn je. Dieses freiwillige, soziale Engagement ist nicht selbstverständlich.» Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Preisverleihung durch Beiträge von Schülerinnen und Schülern der Kanti Baden. Der Apéro zum Abschluss bot Gelegenheit für den Austausch und die Vernetzung untereinander.

pd

www.sozialpreis-ag.ch

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